Engel
gibt's
So
mancher glaubt, es gäb auf Erden
schon
edle Wesen ohne Mängel.
Gleich
die, mit der er erstmals nächtigt,
sei
beispielhaft - kurzum, ein Engel.
Doch
wenn aus watteweichen Wolken -
die
Wahn befördern, Blicke trüben -,
er
schwebt zurück in nied`re Bahnen,
bleibt
Engelgleiches leicht wohl drüben.
Nicht,
dass er ihn nicht gerne hätte,
den
Schatz, den er ja selber hob.
Er
würzt das Leben, weckt's Gemüte
in
Graden zwischen mild und grob.
Dann,
Engel, gläsern, bunt am Fenster,
erwachen
erst zu wahrem Leben -
bis
dahin sind sie matt und trübe -,
wenn
sie vor starkem Lichte schweben.
Und
die aus Stein, aus edlem Holze? -
Sosehr
sie mühn sich zölibatisch,
die
Herrn aus Gottes Bodencrew, -
die
Dinger lieben sie fanatisch.
Auf
kühlen Sockeln, hold, erhaben,
schaun
schweigend sie aus hoher Warte,
von
Meisterhand geschaffen oft, -
Mitbringsel
auch auf bunter Karte.
Dereinst,
von Gottes Glanz geblendet,
suchst
du vergeblich wohl nach Mängeln.
Dann
bist du tot zwar, lieber Freund, -
doch
ganz gewiss bei echten Engeln.
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