Der Dichtkunst werd' ich mich nicht rühmen,

der Anspruch liegt mir wirklich fern;

'nen Sack mit tausend Wörtern schütteln -

bis sich ein Reim fügt, - tu ich gern!

 

 

 

Reimers Klage

 

Die Suche nach des Reimes Fluss

ist partiell nur ein Genuss,

weil, wer des Dichtens wen'ger mächtig,

beschwert sich damit recht beträchtlich.

 

Derweilen ihr durchs Leben hetzet

und immerfort nach Schätzen lechzet,

zu Hause sich ein Dichter quält,

das Hirn zermartert, was er wählt.

 

Ein Vers lässt sich auch leichter gießen.

Dazu könnt ich ein Buch mir leasen,

mit dessen Hilfe es gleich keimt,

dass Erben sich auf Sterben reimt.

 

Doch, was Geklautes ist nicht fein;

ein Reim muss Eigenart'ges sein.

Drum sitz' ich hier und grüble heftig

und bin gelegentlich auch trächtig.


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