Die Phone wuchern ungehemmt!

 

Der Wilhelm Busch meint unumwunden

und führt in lock'ren Versen aus,

Musik würd' störend oft empfunden,

Geräusch dabei, das sei der Graus.

 

Er blickte weithin in die Zukunft,

sah schwarze Boxen - klein und groß -

und Leute darein Phone stopfen.

"Mensch - lass die Dinger nur nicht los!"

 

Doch täglich schrillend sie entweichen,   

und Leiber zucken fiebrig wild.

Ein Dialog bei Fest und Feier? -

"He, Gruftis! - Lärm und Action gilt!"

 

Im Traum wurd' Wilhelm wachgedonnert!

"Herr, mir vergeht ja Hör'n und Seh'n!"

Doch Gott zuckt hilflos nur die Schultern:

"Lass, Wilhelm, kann dich nicht verstehn!"

 

Doch wurd 's ja später noch viel ärger.

Geräusch nicht nur die Freude dämmt.

Der Lärm - oft mit Musik verbunden,

ist Terror - wuchert ungehemmt.

 


vorheriges Gedicht

nächstes Gedicht